Montag, 12. Dezember 2011

Jungle-Selva-Urwald

Die letzte Woche war ich im 3ten Teil Ecuadors, in der Selva. Montagmorgens haben sich Dad und ich auf dem Flughafen verabschiedet und dann ging es auch schon in den Flieger: 30 Minuten und dann waren wir schon ziemlich tief im Jungle drinnen. Dann erstmal Frühstücken und warten bis wir von unseren Guides abgeholt werden. Ich bin mit einem 31/37 jährigen deutschen paar zusammen. Diese sind nun schon seid 3 Monaten unterwegs und reisen jetzt mindestens 1 Jahr, sie suchen einen Ort wo es ihnen gefällt oder evtl. gehen sie auch einfach wieder nach Deutschland zurück. Auf jeden Fall haben sie um dies zu machen ihren Job und ihre Wohnung gekündigt.
Riskant, aber Anderseids auch nicht, denn hier findet man immer was zum arbeiten.

Aber nun weiter in der Geschichte- wir fahren weiterer 2 Stunden mit dem Bus noch tiefer in den Urwald, um dann auf ein kleines Boot zu steigen und mit diesem erst auf dem Hauptstrom 2 Stunden zu fahren und dann noch mal ½ auf einem kleineren Nebenstrom. Wow, wir kommen im Paradies an!

Es ist eine kleine Lagune, und dort stehen 7 kleine Häuser und es gibt Hängematten und alles ist total ruhig und entspannend. Auch haben wir keine Möglichkeit mit der „Außenwelt“ zu kommunizieren, da es kein Internet und auch keine Netzte hat.
Gleich gehen wir dann auch schon mit dem Ruder-Kanu noch mal aufs Wasser um einfach die Kraft des Urwalds auf einen wirken zu lassen- Die Geräusche und die Landschaft sind unfassbar. Es ist einfach noch viel schöner als man es sich vorstellt. Wir gehen in ganz kleine Nebenflüsse und lauschen einfach nur. Als es dann dunkel wird und man überall Glühwürmchen sieht geht es dann wieder zur Losch. Dort gibt es feines Abendessen und danach gehen wir ein weiteres Mal in den Jungle, aber diesmal zu Fuß und nur mit Taschenlampen!

Uns begegnen viele unheimliche Tiere: Handgroße, behaarte Spinnen, Stocktiere, alles Mögliche an Krabbelfichern, Fledermäuse, Schmetterlinge,…
Es ist sehr grusselig, aber der Urwald zeigt in der Nacht noch einmal seine andere Seite..

Der nächste Tag- ich habe sehr gut geschlafen, da es sehr ruhig war, doch anderseits war es auch sehr beängstigend, da die Spinnen auch in die Hütten rein gekommen sind..zum Glück gibt es Moskitonetze!

Wir sind dann auch direkt wieder zu Fuß in den Jungle, wir haben Affen und ganz viele tolle Vögel und pflanzen gesehen. Wir sind mit Lianen geschwungen und durch Flüsse gewartet.
Mittags kam dann auch der Rest der Gruppe an: 2 Schweizer Mädels , 2 Spanier und 1 Ecuadorianerin.
Zusammen sind wir dann Caipiririnias- ähhh Piranhas fangen gegangen. Total cool, leider hab ich nur keinen gefischt! Diese Tiere sind für uns Menschen eigentlich überhaupt nicht gefährlich..das wird nur in Filmen so dargestellt! ( ich war sogar in dem Fluss schwimmen!!)

Auch wurde uns gesagt, dass Papageien die treusten Tiere der Welt sind- haben sie einmal ihren Partner gefunden, bleibt dieser für ewig und stirbt einer, dann der andere mit! Total romantisch!
Zum Abendessen gab es dann natürlich auch Piranhas- sie waren richtig lecker. Abends haben wir uns dann wieder mit Taschenlampen auf den Weg gemacht. Der nächste Morgen, wir stehen um 5 auf um Tiere zu beobachten..und wir sehen Delphine! 3 Stück! 2 der 3 Arten der Süßwasserdelphine leben hier. Wir haben echt Glück!

Auch sehen wir heute den Tag über noch 2 andere Arten von Affen, einen Tapir , einen Vogel der aussieht wie ein Tiger aber macht wie eine Kuh, 2 Schlangen und noch mehr Vögel( Tukan, Eisvogel, Geier, Reiher und noch viel mehr).

Am nächsten Tag gehen wir die Komunidad besuchen um zu sehen, wie die Menschen in der Selva wohnen. Ich fühle mich irgendwie nicht so wohl- stell die mal vor jemand kommt zu dir nach Hause und schaut sich dein zuhause an, ohne zu fragen!?..Naja, wir sind dann auch relativ schnell gegangen und zu einem der Crewmitglieder. Dort haben wir selber Jukkabrot hergestellt und gegessen, das was sehr interessant! Auch haben wir die ganze Farm anschauen dürfen und so konnte man sehen, dass man wirklich ohne Kontakt zur Zivilisation gut leben kann, denn der Boden des Urwalds ist ein wirkliches Geschenk. Viele verschiedene Früchte und Getreidearten wachsen dort und geben somit die Möglichkeit ohne Hilfe zu leben.

Abends gehen wir dann noch auf Kaiman Jagd, und tatsächlich begegnen wir einem ca 1 Meter kleinem, der fast direkt neben unserer Station im Wasser herumschwimmt!
Die Zeit rast einmal wieder- die 5 Tage sind schon fast wieder rum, geweckt wurden wir heute früh von einem Reh, dass auf meiner Terrasse herumgelaufen ist!

Viele neue Eindrücke und Erlebnisse. Dann geht es wieder die 2 ½ Stunden mit dem Schiff und danach mit dem Bus heim. Aber das war es ja noch nicht, jetzt folgen weitere 10 Stunden bis ich in Riobamba bin! Doch zum Glück habe ich noch einen netten Spanier kennengelernt, der mit mir reist und so können wir über Nacht fahren und ich spar mir das Hotel. 6 Uhr Samstagmorgens komme ich wieder zuhause an- mit sehr vielen Mückenstichen und um einiges brauner als zuvor! Mittags treffe ich mich noch mit Hannah, wir fahren zu der ältesten Kirche Ecuadors und einer nahegelegen Lagune um ein wenig zu relaxen. Direkt danach gehen wir noch auf eine Abschiedsfeier einer Deutschen, pizza essen und abends noch ins Kino. Danach bin ich so fertig, dass ich nur noch schlafen möchte. Sonntags telefoniere ich mit meinen Eltern und Seb und lasse es ein wenig ruhiger angehen- den die Woche war schlussendlich doch sehr anstrengend. Nun habe ich schon fast die Halbzeit! Im Februar geht es mit Seb noch nach Chile( worauf ich mich mega freue!!!) und dann bin ich schon fast wieder daheim…

Es ist wie es mir die meisten vorhergesagt haben..nach der Eingewöhnungsphase rennt die Zeit! Aber ich kann immer wieder nur sagen, es ist genau die richtige Entscheidung gewesen, die ich getroffen habe und ich würde es jedem raten, sich eine solche Auszeit zu nehmen um sich selber kennenzulernen und sich formen zu können. Und wer sagt, es sei verschwendete Zeit, der hat keine Ahnung, denn hier lerne ich mehr über das Leben als ich es in meiner Schullaufbahn getan habe. Auch die neue Sprache und die Kultur geben dir neue Ansatzpunkte zum nachdenken und verarbeiten!

Ich wünsche euch allen eine besinnliche, ruhige, erholsame und schöne Weihnachtszeit!!

Eure braune, im T-Shirt sitzende Selina 

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