Ich schlafe: Mal wieder wache ich auf..da kommt mir eine Idee:
Was mich hier echt nervt:
• Die Autoalarmanlagen (kann man nicht in Worten beschrieben, wie grauenvoll und laut und lange die Dinger sind, vor allem zu jeder TAG UND NACHTZEIT!)
• Die Unpünktlichkeit ( 10 Minuten sind normal, bis zu 1 Stunde liegt im Rahmen)
• Die Schulsirene( ich darf morgens einmal ausschlafen, denkste, nach dem Teil bist du auf jeden Fall wach!)
• Mit Verkehrsmittel fahren( im Auto wird sich nicht angeschnallt und beim Roller/ Motorradfahren gibt es oft keine Helme)
• Die Kälte( nachts wird es hier einfach mal bis 0 Grad kalt!)
• Mein Zimmer( immer wenn ich alleine bin)
• Das Seb nicht da ist!
• Das Essen(1.es gibt immer Reis,2. da es einfach zu gut ist, um weniger zu Essen)
• Die Zeit (einerseits vergeht sie viel zu langsam, anderseits viel zu schnell)
Was mir hier einfach wunderbar gefällt:
• Die Menschen( ich habe noch nie so viele glückliche und zufriedene Menschen gesehen, die dies sind, obwohl sie einfach kaum etwas haben)
• Die Kinder ( sie geben einem so oft das Gefühl jemand besonderes zu sein, und lassen einen die Dinge mit anderen Augen sehen)
• Mein Zimmer( ich kann hier tun und lassen was ich will)
• Yaruquies ( ich hab 4 wundervolle Vulkane ringsherum, die ich bei gutem Wetter sehen kann und es ist bemerkenswert still und sicher)
• Die Reisen( es sind alles kleine Abenteuer)
• Die Landschaft ( ---^__/\__-^-^-^/\__/`-^^^^^---)
• Das Essen ( hoffentlich komme ich nicht dick wieder nach Hause)
• Die Musik ( ist zwar hauptsächlich spanisch, aber sie ist wundervoll)
• Die Gespräche ( manchmal verstehe ich zwar nicht alles, aber sie sind trotzdem interessant und oft witzig)
• Die Busfahrten ( auch sie sind kleine Abenteuer verbunden mit interessanten Menschen und Gesprächen)
• Die Taxifahrten( schnell und sicher von A nach B und nette Bekanntschaften)
• Gringos ( Touristen, mit denen man oft einfach dieselben Interessen teilt!)
• Solitär spielen( ist einfach eine geniale Erfindung, wenn man nicht weiß was man tun soll)
• DvDs für 1 $ ( schnelle Ablenkung und ein wunderbarer Sprachtrainer)
• Die Namen( ein Dorf heißt einfach mal Riopampa:D , oder Cumbaya(wie das Kinderlied))
• Skype ( den so kann ich den Menschen zuhause einfach näher sein)
• Die Sprache( spanisch ist einfach wunderschön!)
SelinaEcuador - 19. Okt, 00:58
Ich habe bis jetzt nur von meinen Wochenenden berichtet, aber 5 Tage die Woche arbeite ich an einer Schule, und heute will ich euch von meinen Aufgaben berichten:
Montag bis Freitag: Morgens um halb 7 stehe ich auf, dann um 7.10 geht der Unterricht los, ich helfe bei:
1. Mathe
2. Sport
3. Englisch!
4. Lenguage ( gibt es bei uns nicht)
5. Kunst
6. Orthographie ( gibt es auch nicht)
7. Computerunterricht
Oft sind es nur kleine Dinge, wie: in Englisch vorlesen, schauen, dass alle aufpassen , HA korrigieren, Diktate verbessern oder die Störenfriede ruhig halten. Doch oft helfe ich auch denen, die nicht ganz so schnell sind oder entwerfe Choreographien für die Kinder in Sport. Das alles 3mal in der Woche bis 16 Uhr..danach bin ich immer total ko, vor allem auch wegen der für mich noch unbekannten Sprache.
Die Schule ist eine Fundation: Hilfe bekommen sie von der Schweiz, Deutschland und Spanien. Es gibt insgesamt ca 250 Schüler, die in der Escuela( Grundschule) und dem Colegio (weiterführende Schule) verteilt sind. Besonderheit an dieser Schule ist auch, dass die Grundschule hier vom 1-7 Jahr geht und die weiterführende Schule für alle die selbe ist, deshalb ist es auch häufig sehr schwierig für alle gerecht zu werden. Morgens bin ich meistens die 7 Stunden in der Grundschule und mittags dann bei den größeren. Viel Zeit verbringe ich in der Octavo, das ist hier die größte Klasse- 36 Schüler und davon nur 8 Mädchen, da es nicht genügend Lehrkräfte gibt, können sie die Klasse leider nicht teilen.
Auch helfe ich 2 Stunden in der Woche im Jardin( Kindergarten).Ich bringe den Kindern einfaches Englisch bei, jaja da würde die Frau Damm kucken:D… Die Kinder sind hier total herzlich und süß, aber trotzdem macht mir die Arbeit mit den Größeren einfach mehr Spaß, da es geordneter zugeht und man mehr verlangen kann.
Für mich ist es eine tolle Möglichkeit zu sehen, ob mir die Arbeit mit den Kindern gefällt. Aber bis heute- ich wohne schon 1 Monat hier, weiß ich es noch nicht. Ich weiß noch nicht, ob dies die Arbeit ist, die ich für mein ganzes Leben machen möchte. Ich hoffe einfach, dass ich nach weiteren 5 Monaten schlauer bin!:)
Für meine Arbeit hier, bekomme ich kein Geld. Nur eine Unterkunft und Mittagessen. Es ist harte Arbeit und in Deutschland sicher viel einfacher, aber es ist eine Erfahrung, die mir keiner nehmen kann…und damit wieder zu meinen Wochenenden;)..
Ps: ICH LIEBE DEN SEBASTIAN
SelinaEcuador - 19. Okt, 00:55
Hallo Deutschland! Ja meine halbe Familie trifft sich heute um gemeinsam Zeit zu verbringen, nur ich bin nicht dabei!..Und ich vermisse sie schrecklich, muss aber sagen, dass ich in Gedanken immer dabei war!...
Aber nun zu meinem Wochenende, das war auch familiär, aber mit meiner ecuadorianischen Familie. Freitag, nachdem ich mit Marta( eine Art Sozialarbeiterin) auf Visite war, ging es mit dem Bus los. Aber erstmal, was ist eine Visite: Hier an dieser Schule überragt der Soziale Gedanke und deshalb wollen die Lehrer wissen, wo und unter welchen Umständen ihre Kinder leben.
Deshalb besuchen wir an diesem Tag 2 Kinder um zu sehen wie ihr Haus ist und wie der Schulweg. Nach 50 Minuten Busfahrt und 20 Minuten Fußmarsch sind wir dann endlich da, wir bekommen morgens um 9! ein riesengroßen Teller zu essen. Es gibt GUY!..MEERSCHWEINCHEN..ist ein wenig makaber für mich das Tier zu essen, aber das wenige Fleisch das es gibt, ist lecker. Nach dem Gespräch schießen wir noch ein Foto und es geht weiter. Da wir hier in der pampa sind geht es zu Fuß weiter: nach weiteren 40 Minuten sind wir im 2 ten Haus angekommen. Das selbe nocheinmal, doch zum Abschluss bekommen wir noch ca. 8 kg Erdbeeren geschenkt!
Nun ist die Kartei der Schule um 2 Kinder reicher und die Lehrer können so optimal auf ihr Schützlinge eingehen.
Aber danach geht es nun wirklich auf den Bus, nach 2 maligem Umsteigen bin ich am Bahnhof und bekomme auch gleich den nächsten Bus..Nach 4 Stunden Fahrt komme ich in Quito an, der Bahnhof dort ist etwa so groß, wie der eines kleinen Flughafen. Nachdem ich dann 1 Stunde auf die Familie gewartet habe kommen sie und empfangen mich gaaaanz herzlich, sodass ich mich sofort wieder wohl und zu Hause fühle. Wir fahren Heim und dann geht es auch schon direkt weiter zu einem Barbecue, von Freunden von ihnen. Ich werde wie immer gaanz herzlich empfangen und auch das Essen ist genial. Wir tanzen, aber nicht wie in Deutschland, hier wird Salsa, Tango und all die anderen Lateinamerikanischen Tänze getanzt, es ist toll, wie die Frauen hier tanzen können!.. Auch spielen wir Karaoke, ist ziemlich witzig, leider hat es nur keine amerikanischen bzw deutschen Lieder;)
Halb 2 in der Nacht, wir gehen heim.. morgens um 8 geht es wieder los, die Kinder sind nämlich gestern Nacht nicht feiern gewesen! Naja Morgenstund hat Gold im Mund;).. Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen Antonio und ich mit Cami zu einem Kindergartenfest. Cami und ich bestreiten die 10 Übungen und dann kommen auch schon Nancy und Karla, wir essen Eis und genießen das Ambiente.
Danach geht es weiter: kurz heim um wieder einmal direkt weiter zu gehen! Wir sind bei einem Argentienisch- Chilenischen paar eingeladen zum Meeresfrüchte essen!..Estuve rico!
Doch nein, wir bleiben nicht noch ein wenig, sondern gehen direkt weiter, weil wir mit einem anderen paar verabredet sind. Es ist ein wunderschön eingerichtetes Restaurant mit Musik und tollem Garten. Uff, danach kann sich kaum einer mehr bewegen und wir gehen nach Hause, nach einer Runde mit den Kindern im Park, machen Karla und ich uns fertig- Haare glätten, schminken- endlich wieder einmal MÄDCHEN sein! Um 20.30 holen uns Freunde ab und wir gehen in ein chinesisches Restaurant, es ist das Beste in dem ich bis jetzt war! Wir genießen das gute Essen und haben Spaß. Doch auch dieser schöne Tag hat ein Ende und wir gehen nach Hause, wo wir totmüde ins Bett fallen.
Nun ist es schon wieder Sonntag- die Zeit vergeht teilweise wie im Flug. Wir frühstücken gemeinsam und schauen dann einen Film an und dann ist es auch schon wieder Zeit zu packen und mit der Familie in die Stadt zu gehen, wir essen- wiedereinmal:D…und dann suchen wir für mich ein günstiges Angebot um zu den Galapagos Inseln zu fliegen- hoffentlich klappt das dann auch alles
Karla wird an den Flughafen gebracht und ich von dem Taxi abgeholt- das Wochenende geht langsam vorbei..NAA WOBEI..es liegen noch 4 Stunden Fahrt vor mir und wir sind 4 Insassen in dem Taxi, bei einem stellt sich sogar heraus, dass er ein sehr sehr berühmter Riobambarer ist..Er ist der Geschäftsführer und Arzt von einem der Krankenhäuser. Wir reden über Tourismus in Ecuador, die verschiedenen politischen Systeme, seine Arbeit und vieles mehr..es ist super interessant und spannend. Auch erzählt er, dass er vor 1 Monat von 4 Typen mit pistolen überfallen wurde!
Ein besonderes Spektakel an dieser Nachtfahrt waren auch die Elektrizitätswerke vom Orient. Diese waren so stark, dass der ganze Himmel geleuchtet hat, und mit all den Bergen war dies wunderschöne zum Anschauen!
So, dies war mein Wochenenende. Tolle Familie. Hammer und vorallem viel Essen. Und wieder einmal viele tolle neue Bekanntschaften.
SelinaEcuador - 19. Okt, 00:52